Die Männerwallfahrt
Ein Lustpiel in 3 Akten von Hans Gnade
Seit Wochen ist die große Männerwallfahrt zum hl. Georg angesagt und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Alles ist eingeteilt und aufgeteilt, die Fahnen stehen bereit zum Abmarsch, nur der Mesner, der Flori, ist nirgendwo zu finden! Zum Schrecken aller bringen ihn der Kirchenratsvorsitzende und der Bürgermeister ohnmächtig in den Pfarrhof und legen ihn behutsam auf das Sofa. Niemand weiß sich zu helfen, bis endlich der Herr Pfarrer kommt und feststellt, dass der Flori total betrunken ist! Er weiß aber auch gleich das rechte Mittel, um Flori wieder ins „Leben“ zurückzurufen!
Nun kann doch endlich die Wallfahrt starten, doch im letzten Augenblick passiert die Katastrophe! Der Pfarrer muss noch einen Augenblick zum Organist, und gerade in diesem Moment bringt Rita, die Pfarrköchin, den Losgewinn aus der Tombola, den sie im Schützenheim vergessen hat. Und dieses kleine Päckchen hat es in sich: Eine schwarze Spitzengarnitur – echt sexy! Und da kommt auch schon der Herr Pfarrer zurück. Sie wollen ihm den Anblick ersparen. Franz und Konrad stecken schnell je ein Teil ein – und so meint man, die Situation gerettet zu haben.
Doch am nächsten Tag nach der Wallfahrt, finden die Ehefrauen bei ihren Männern diese reizvolle Unterwäsche und daraufhin ist dann etwas geboten! Der Herr Pfarrer weiß nicht, wem er glauben soll – das ganze Dorf steht Kopf! Und doch kommt alles ganz, ganz anders, als mancher dachte. Und wer hätte sich träumen lassen, dass sogar der Herr Pfarrer der Urheber dieser Aufregung war, denn er hat selber diese „Winterwäsche“ unbewusst bezahlt – mit dem Los, das er seiner Köchin am Schützenball gekauft hatte.